Einmal mehr geht die Stadt Freising mit vorbildlicher Partizipation voran und setzt den Bürgerwunsch nach informellen Spielgelegenheiten in der Hauptstraße konsequent um.

Eine schwierige Aufgabe, waren sich doch alle einig, dass der Ort nicht aussehen sollte wie ein konventioneller Spielplatz, sondern – passend zur Hauptstraße und zur historischen Stadt – eher „informell“, kunstvoll und für vielfältiges Spiel inspirierend gestaltet werden sollte. Künstler sollten deshalb den Ort gestalten.

Wenn wir schon einen Spielort schaffen wollen, warum dann nicht die beteiligen, die Profis für die Aufgabe sind, nämlich Kinder? Diesem Vorschlag von USP ist die Stadt Freising gefolgt und so durften wir einen Partizipationsprozess kreieren und begleiten, bei dem Grundschulkinder im Mittelpunkt standen.

In einem zweistufigen Workshopverfahren waren sieben ausgewählte Künstler aufgefordert, zum einen den Wünschen des Expertenteams, bestehend aus Grundschulkindern, dem Jugendstadtrat, Erziehern, Lehrern, Stadtjugendring, Einzelhandelsverband und Fachplanern und zum anderen dem speziellen Ort mit seinen komplexen technischen und gestalterischen Anforderungen gerecht zu werden.

Im zweiten Workshop stellten die Künstler dann ihre Entwürfe dem Expertenkreis vor, der im Anschluss nach sorgfältiger Diskussion ein erstes Ranking bildete und eine Empfehlung an Innenstadtbeirat und Planungsausschuss aussprach. Dabei hatten die Kinder gleichwertiges Stimmrecht.

Das Pionierprojekt hat unserer Erwartungen übertroffen und wird hoffentlich nicht nur für uns beispielgebend sein. Eine unglaublich vergnüglicher und inspirierender Prozess mit hochmotivierten, disziplinierten und perfekt vorbereiteten Kindern, ihre Direktheit und Unbedarftheit aber auch ihre Entschlossenheit und Argumentationsstärke hat uns sehr beeindruckt. Ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten!

Besonders spannend ist für uns, welche Lernerfahrung die Kinder gemacht haben und wie sie durch diese Mitentscheidungsmöglichkeit auf ihrem weiteren Lebensweg geprägt werden.

Fotos: Stadt Freising, Dannoura